Wir wissen, dass der Mond nicht aus eigener Kraft leuchtet, sondern nur Sonnenlicht zurückwirft. Folglich ist jeweils nur eine Hälfte der Mondoberfläche hell, nämlich die der Sonne zugewandte, während die andere Hälfte in Dunkelheit gehüllt bleibt. Nun umrundet der Mond die Erde in knapp einem Monat einmal (Die Zeitdauer von einem Vollmond zum nächsten heißt synodischer Monat= 29,5 Tage), wobei er uns immer die gleiche Seite zuwendet, denn bei einem Umlauf um die Erde dreht er sich einmal um sich selbst. (Libration)
Versuch: Stelle einen Stuhl oder einen ähnlichen Gegenstand mitten ins Zimmer. Nun gehst du um den Stuhl herum, wobei du ihm ständig dein Gesicht und deine Vorderseite zuwendest. Nach Vollendung des Rundgangs wirst du im Zimmer in jede Richtung geschaut haben. Anders gesagt: Während du einen Vollkreis um den Stuhl abgeschritten bist, hast du dich zugleich einmal komplett um deine eigene Achse gedreht.
Es war nicht immer so, dass der Mond der Erde die gleiche Seite zugewendet hat. Die Mondrotation hat sich immer weiter verlangsamt, bis das so war. Der Grund hierfür ist die sogenannte Gezeitenbremse, bzw. gravitative Kopplung. Irgendwann würde auch die Erde der Sonne immer die gleiche Seite zuwenden, wenn die Sonne hierfür lange genug existieren würde. Auch ein Erdentag war vor Millionen von Jahren noch deutlich kürzer als heute.
Die Rückseite des Mondes haben erst die Astronauten gesehen. Je nachdem, wie viel von seiner sonnenbeschienenen Hälfte er uns zuwendet sehen wir verschiedene Mondphasen (= die von der Erde aus gesehenen verschiedenen Lichtgestalten des Mondes, die durch wechselnde Stellung von Mond, Sonne und Erde zueinander entstehen. Die Gesamtheit aller Mondphasen nennt man Lunation).
Bei Vollmond sehen wir die ganze Mondscheibe (dies ist nur dadurch möglich, dass die Mondbahn gegen die Ekliptik geneigt ist).
Versuch: Du kannst die Mondphasen selbst nachmachen. Dazu brauchst du nur eine Lampe und einen Tennisball. Stelle die Lampe (ohne Lampenschirm) in die Ecke eines dunklen Zimmers. Setze Dich in eine andere Ecke des Zimmers. Stecke Deinen Arm aus und halte den Ball zwischen Deinem Gesicht und der Lampe. Nun bewege den Ball mit dem ausgesteckten Arm langsam nach links. Während der Ball deinen Kopf "umkreist", zeigt er die selben Phasen wie der Mond.
Bei Neumond steht der Mond zwischen Sonne und Erde, und wir sehen dann nur die unbeleuchtete Seite vom Mond (eigentlich sehen wir den Mond dann überhaupt nicht, da der Mond zu dieser Zeit mit der Sonne am Taghimmel steht. Die Sonne ist viel heller als der Neumond, und daher überstrahlt sie den Mond). Der Mond bewegt sich in den nächsten Tagen von der Erde aus gesehen in Richtung Osten von der Sonne weg. Ein paar Tage nach Neumond erscheint der Mond als eine schmale Sichel am westlichen Abendhimmel. Jeden Abend wird die Sichel ein Stück breiter. Ist der Mond halb beleuchtet, so sagen wir, der Mond ist im "ersten Viertel". Dieser Name kommt daher, dass jetzt ein Viertel Monat seit Neumond vergangen ist
Bei Vollmond steht der Mond der Sonne gegenüber, er geht bei Sonnenuntergang auf (Person am Ort B), bei Sonnenaufgang unter (Person in D) und ist die ganze Nacht hindurch sichtbar.
Bei Neumond geht der Mond mit der Sonne auf (Person in D) und wieder unter (Person in B) (tags am Himmel)
Erstes Viertel: Mondaufgang zu Mittag (Person in A) und Untergang um Mitternacht (Person in C) (in der 1. Nachthälfte sichtbar)
Letztes Viertel: Mondaufgang um Mitternacht (Person in C) und Untergang zu Mittag (in der 2. Nachthälfte sichtbar)
Mondaufgang bzw. -untergang ist also abhängig von der Mondphase. Der zunehmende Mond kann nur am Abendhimmel, der abnehmende Mond nur am Morgenhimmel beobachtet werden. Auf- und Untergangszeiten verschieben sich täglich um ca. 48 Minuten.
Auf der Nordhalbkugel erkennen wir folgende Regel:
Abnehmender Mond
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Zunehmender Mond
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